Spätestens seit März dieses Jahres ticken die Uhren hierzulande und in vielen, vielen Teilen der Welt anders. Corona hat viel – vielleicht alles – verändert. Die einen leiden, andere kämpfen gegen Angst, um die eigene Gesundheit oder Existenz, ein Teil leugnet, ein weiterer verdrängt. Corona betrifft uns alle und ist doch für alle anders. Was bedeutet Corona für euch – und uns?
Subjektiv und absolut persönlich.
Egal, in welche Ecke man sich dieser Zeiten stellen mag, Corona hat uns irgendwie alle im Griff – und lässt sich selbst so gar nicht greifen. Wirft man einen Blick auf die Berichterstattung zu diesem Thema, so scheint es, als wäre alles gesagt. Statistiken, Niesetikette, R-Werte, Home-Workouts, Home-Schooling, Home-Office... Jetzt, mitten im Lockdown 2.0, möchten wir nichts erklären und auch keine Tipps geben, sondern einfach Gedanken teilen. Und so haben wir uns und andere gefragt: Was macht Corona eigentlich in uns persönlich?
1)
„Hätte uns jemand noch vor 1 Jahr gesagt, in welcher Situation wir uns heute befinden, wir hätten es nicht geglaubt… Eine schräge Zeit – vielleicht die schrägste, die wir je erleben werden.“
2)
„Corona ist bedrohlich: für viele existenziell, für einige gesundheitlich. Für fast alle stellt Corona eine unsichtbare Bedrohung des bekannten Alltags dar und wir sind kollektiv ein bisschen ängstlicher geworden.
3)
„Corona nervt: diese Zeit ist wahnsinnig anstrengend, manchmal öde – insbesondere die Zeit der Schulschließung war für viele Familien eine unglaubliche Herausforderung. Und natürlich will man einfach mal wieder entspannt durch die Straßen schlendern, Essen gehen, Freunde treffen. Es ist im Moment einfach alles anders und nicht selten einfach zum Davonlaufen. Die Frage ist: wohin?“
4)
„Sollte diese Pandemie irgendwann vorbei sein, wird es nicht wieder so sein wie vorher. Wir werden nicht zurückkehren zum ‚alten Leben‘, es hat sich etwas in uns und der Gesellschaft verändert. Hoffentlich für immer.“
5)
„Neben all dem Leid und den Entbehrungen gibt es auch viel Positives: enge Freundschaften, Menschlichkeit, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft haben deutlich an Wert gewonnen. Uns wird wieder bewusst, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen unser Leben ausmachen und letztendlich das Wichtigste sind.“
6)
„Am Ende des Tages sitzen wir alle in einem Boot und müssen hier durch. Wir werden das irgendwie schaffen. Es gibt gar keine Alternative.“
7)
„Endlich sind Flexibilität und Digitalisierung im Arbeitsleben angekommen. Und siehe da: es klappt! Home-Office und Zoom-Konferenzen sind inzwischen zum Alltag im Job geworden und spätestens jetzt merken auch alle Verfechter*innen der „alten Schule“, wie gut doch so ein Stück mehr Freiheit funktioniert. Wer will schon zurück zur Job-Starre?“
8)
„Planbar war gestern. Regeln und Bestimmungen ändern sich beinahe täglich. Wer gestern noch den Nordsee-Urlaub in’s Auge gefasst hat, der beschäftigt sich heute im Angesicht eines neuen Risikogebiets mit dem einer Staycation-Idee für die ganze Familie. Das ist für Menschen, die gern die Fäden in der Hand haben, absolut herausfordernd... Loslassen ist jetzt angesagt – irgendwann wird’s leichter.“
9)
„Eines ist sicher: sobald Corona vorbei ist, wird jede Einladung angenommen! Schickes Gala-Dinner? Gemütlicher Grease-Abend? Partynacht in einer abgeranzten Kneipe? Gemeinsames Fugen putzen? Ja – zu allem, was nicht in den eigenen vier Wänden stattfindet.“
10)
„Corona bedeutet, dass die ungenügenden Arbeitsbedingungen und unfairen Löhne der Krankenschwestern und -pfleger, Feuerwehrleute, Polizist*innen und Kindergärtner*innen ihren verdienten Platz im Rampenlicht des öffentlichen Bewusstseins erlangt haben. Wir haben gemerkt: ihre Not ist eben auch unsere.
Habt ihr euch in einem oder mehreren dieser Gedanken wiedergefunden? Das ist schön, denn es zeigt, dass wir – zurzeit augenscheinlich ein bisschen mehr allein – gerade jetzt wahnsinnig stark verbunden sind. Lasst uns das nicht vergessen, wenn wir im nächsten Jahr – hoffentlich – wieder dichtgedrängt durch’s Leben hasten.